Obersaxen April 2020

Square

Aus Bad Griesbach wird Obersaxen… Das Corona Virus hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir können dieses Jahr nicht nach Bad Griesbach ins Golf Boot Camp reisen. Die Grenze nach Deutschland, Hotels und Golfplätze sind immer noch geschlossen und unsere Regierung denkt im Moment über eine erste Lockerung des Lock Downs nach. Das wird sich noch ziehen, bis wir wieder im «Normalbetrieb» sind. Schade aber es ist wie es ist – und Bad Griesbach – wir kommen im Frühling 2021 wieder. Da ich meine eingegebenen Ferien beziehen muss, werde ich für eine Werk- und Bikewoche alleine nach Obersaxen fahren.

Schaut wieder vorbei, auch für diese Reise führe ich natürlich ein Tagebuch!

Freitag, 17. April 2020
Gebertingen – Misanenga

Nach 4 Wochen Homeoffice und mehr oder weniger zu Hause verweilen – was ja auch schön ist – habe ich mich spontan entschieden heute Abend nach Obersaxen zu fahren. Also fahre ich mit Sack und Pack und inklusive Bauernmöbel im Kofferraum weg und fahre auf praktisch leeren Strassen easy nach Obersaxen. Dort angekommen richte ich mich ein, heize das Cheminée ein und gehe dann früh ins Bett, weil ich am nächsten Tag meine erste Bike Tour geplant habe.

Samstag, 19. April 2020
Misanenga, 20km

Ich schlafe wunderbar und am werde von der Sonne geweckt, es ist schönstes Frühlingswetter und warm, also ideal für eine kleine Bike-Tour. Ich geniesse ein reichhaltiges Frühstück auf dem Balkon an der Sonne und schaue in die Berge hinauf wo doch noch relativ viel Schnee liegt. So um die Mittagszeit fahre ich auf der Strasse Richtung Leo‘s Snackbar, die natürlich wegen Corona geschlossen ist. Also fahre ich auf der Strasse weiter ins Skigebiet genauer zum Bergrestaurant Kartitscha wo wir beim Skifahren gerne den letzten Drink vor der Talfahrt nehmen. Auf der Wiese Richtung Wali ist kein Durchkommen, da viel zu nass, also probiere ich es auf dem Schlittelweg wo ich nach anfänglichem Schnee ohne Probleme auf die Strasse Richtung Wali komme, ich passiere das natürlich ebenfalls geschlossene Bergrestaurant Wali und fahre talwärts Richtung Meierhof. Unterwegs gibt es einen tollen Picknick Platz, welchen wir von unserer letzten Schneeschuh Wanderung kennen. Jetzt gibt es da kein Schnee mehr und ich verweile mit Aussicht geniessen und kleiner Zwischenmahlzeit. Dann geht es weiter und schon kurz danach muss ich mit dem Bike im waldigen Teil auf dem Schnee fahren, was ich mit diesem Bike noch nicht gemacht habe und da ich vor ca. 3 Wochen gestürzt bin, fahre ich mit beiden Füssen am Boden ganz vorsichtig weiter. Ohne Sturz und um eine wertvolle Erfahrung reicher komme ich wieder in den sonnigen Teil und kann meine Fahrt auf trockenen Strassen fortsetzen. Um Meierhof suche ich noch alternative Routen um nicht auf der Hauptstrasse fahren zu müssen, bevor ich dann sicher im Chalet ankomme. Für die nicht so ortskundigen Leser gibt es die Karte der Tour

Ich genehmige mir ein Bier, das ich an der Sonne geniesse, mache mir dann ein Abendessen und richte es mir vor dem Fernseher gemütlich ein.

Sonntag, 19. April 2020
Misanenga – Brigels – Falera – Misanenga, 39km

Auch heute ist schönstes Wetter und ich frühstücke auf dem Balkon. Unsere Nachbarn in Gebertingen sind in Falera in den Ferien und haben mich am Vortag zum Apéro eingeladen. Eigentlich wollte ich zum Lag da Pigniu habe mich aber dann auf dem Weg spontan umentschieden und habe mir Falera zum Ziel genommen ohne mich aber anzukündigen, da ich nicht genau wusste ob ich es bis nach Falera schaffe. Der erste Teil hinunter auf die Kantonsstrasse war einfach, dann hoch nach Brigels im Auto Mode war schon anstrengender. Ich wollte nicht auf der Hauptstrasse fahren und habe unterwegs einen Abzweiger auf einem Wanderweg gesehen und ohne zu wissen was mich erwartet. Der Wanderweg hat seinem Namen alle Ehre gemacht und ich musste das Bike zeitweise steil bergauf stossen. In Brigels angekommen, war ich mir nicht sicher ob ich auf der Höhe bleiben konnte und bin dann mal zum Golfplatz Brigels gefahren. Dort angekommen seherisch den Wegweiser Waltensburg / Andiast und fahre auf einem guten Weg durch die wunderschöne Waldlandschaft bis ich dann in Andiast ankomme. Dort finde ich keinen Weg auf gleicher Höhe und fahre dann hinunter auf die Kantonsstrasse um dann erneut einen Aufstieg nach Ruschein in Angriff zu nehmen. Mit etwas Sorge checke ich meinen Stromvorrat, denn es geht hinauf und hinauf und hinauf… Kurz nach Ladir habe ich den höchsten Punkt erreicht und erblicke zum ersten Mal Falera etwas weiter unten. Das beruhigt mich, denn ich habe nur noch ca. 20% Reserve, sollte aber reichen im Wissen, dass ich nur noch den Aufstieg bis Flond schaffen muss. Also fahre ich durch traumhaft schöne Waldgegend an reissenden Flüssen vorbei, bis ich um ca. 15:30 in Falera ankomme. Ich schiesse eine Foto, schicke die unseren Nachbarn und hoffe, dass sie zu Hause sind. Sie sind es nicht, rufen mich aber sofort an und ca. 20 Minuten später treffen wir uns in ihrer Ferienwohnung zum Apéro, wo ich auch mein Handy laden kann. Schade, dass die Komoot App so viel Strom fürs GPS braucht. Da bin ich mich von meiner Golf App besseres gewöhnt. Die Zeit vergeht im Fluge und gut gestärkt mache ich mich auf die Abfahrt Richtung Ilanz, wo ich dann nach einer atemberaubend schönen Fahrt mit ziemlich wenig Strom ankomme. Prompt als ich auf die alte Strasse nach Obersaxen einschwenke zeigt mein Bike Akku Reserve an mit einer Reichweite von ca. 10km. Also fahre ich im Eco Mode was dann doch ziemlich anstrengend ist, da ich doch die noch zu überwindenden Höhenmeter unterschätzt habe. Ziemlich verschwitzt erreiche ich Flond und habe immer noch etwas Akku. Teils ohne Unterstützung und teils im Eco Mode Mühe ich mich nach Valata hinauf. Den Aufstieg hatte ich wohl vergessen und kurz vor Valata gibt der Akku den Geist auf. Man sollte auf solche Touren jeweils das Ladegerät mitnehmen… das habe ich gerade eben gelernt. Aber es sind nur noch etwa 3km bis nach Hause und diese laufe und fahre ich abwechselnd.

Müde aber glücklich und mit dem Wissen was ich heute geleistet habe, geniesse ich das feine Abendessen mit einem Glas Wein. Heute Nacht schlafe ich gut…

Montag, 20. April 2020
Misanenga

Ich erwache früh und spüre die Anstrengung der gestrigen Tour. Also entscheide ich heute zu Hause zu bleiben und einen ersten Teil am Gänterli zu Arbeiten. Nach dem Frühstück- heute drinnen – weil das Wetter entgegen den Vorhersagen bewölkt und frisch ist. Nach dem wiederum reichhaltigen Frühstück transportiere ich das Gänterli ins Freie und mache mich an die Arbeit. Das ist ja genauso anstrengend wie Biken, nur nicht für die Beine sondern für die Arme und Hände. So arbeite ich mich Schritt für Schritt vorwärts und schleife die alte Farbe von Hand ab. Wir haben ja Erfahrung mit Abschleifen von Bauernmöbeln, haben wir das doch in den letzten Ferien in Obersaxen schon bei einem anderen Stück gemacht. Aber die Farbe bei diesem Stück lässt sich viel schlechter entfernen und so komme ich nur langsam voran. Zwei Blasen an der linken Hand zwingen mich zum Pausieren und so chille ich am Nachmittag mit Lesen vor mich hin, bis ich dann ein typisches Jassabendmahl – Teigwaren mit Sauce Bolognese – zubereite und dann zum Jassen gehe. Natürlich nur virtuell über Skype und mit der App jassfederal.ch. Wir spielen nicht wie üblich den Coiffeur-Jass, sondern den Schieber, den wir früher in dieser Jassrunde während vielen Jahren gespielt haben. Es war schön zu sehen, dass die Jasskollegen gesund sind, wenn auch mit etwas längeren Haaren als üblich und Dank Corona war es eine neue Art des Jassens, das auch Spass gemacht hat. Der Abend war etwas früher zu Ende als üblich und so informiere ich mich am Fernsehen noch über den Tag, da ich ja hier in Obersaxen praktisch alleine und ab der Welt bin.

Dienstag, 21. April 2020
Misanenga

In der Nacht hat es geregnet und es windet immer noch ziemlich stark und die Sonne zeigt sich auch nicht bis am Abend. Und meine Blasen sehen ziemlich schlimm aus. An ein Weiterschleifen am Gänterli ist nicht zu Denken. Also drehe ich mich nochmals im Bett und esse dann ziemlich spät Frühstück. Danach entsteht der erste Teil dieses Tagebuchs, den ich dann nach Lesen, Chillen und Einkaufstour nach Ilanz am Abend fertig schreibe und ach ja… morgen sollte das Wetter wieder warm und sonnig sein und darum habe ich schon mal eine Bike-Tour in eine neue Gegend geplant. Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten.

Mittwoch, 22. April 2020
Misanenga – Brigels – Schlans – Brigels – Misanenga

Und das Wetter wird immer schöner und immer wärmer, ich bin ein Glückspilz und so kann meine Bike Tour heute stattfinden. Ich mache mir wie immer ein reichhaltiges Frühstück und plane eine Tour um Brigels herum. Nach dem Frühstück packe ich Proviant und meine anderen sieben Sachen, lade das Velo auf den Anhänger und fahre mit dem Auto nach Brigels. Die Strecke von Misanenga nach Brigels haben wir schon ein paar Mal gemacht und ich will nicht, dass mir der Akku wieder ausgeht, das kenne ich schon. Ich komme im menschenleeren Brigels an und parkiere mein Auto am See. Sogar die Parksäulen sind abgedeckt, Gratis Parkieren gibt es auch nur während Corona Zeiten. Um mich einzufahren umrunde ich den See, fahre dann durchs Dorf und beginne meinen Aufstieg Richtung Alp Quader, verlasse dann aber die Strasse und fahre dann auf einem Weg ins Tal Richtung Kistenpass und Bifertenhütte. Beides kennen wir von unserer Wanderung im 2018. Ich fahre so weit wie es geht, teils durch Restschnee und es geht immer steil bergauf bis dann die Serpentinen zur Bifertenhütte beginnen. Ich mache einen kurzen Rast und geniesse die fantastische Aussicht zum Kistenstöckli und auf die noch verschneiten Berge. Ein paar Fotos und die Reise geht weiter wieder Richtung Tal wo ich dann rechts abbiege. Nun fahre ich in absoluter Stille durch den Wald immer weiter hinauf, auch hier liegt zum Teil noch Schnee, aber nicht mehr viel. Etwas weiter oben liegt eine Tanne auf der Strasse, aber ich kann unten durch und setze meine Fahrt weiter bis ich aus dem Wald herauskomme. Es gibt ein paar Wegweiser zu verschiedenen Alphütten. Da ich aber nicht weiss ob noch Schnee liegt merke ich mir die Gegend für eine Sommertour. Nun sagt mir meine App, das ich einen Wanderweg hinunterfahren soll, das mache ich um aber dann nach 500m zu stoppen, da sich eine Traumaussicht auf Brigels, Obersaxen und ins Tal bis nach Ilanz auftut. So schön habe ich Brigels noch nie gesehen und auch das Chalet in Misanenga kann ich sehen. Das ist einer der schönsten Aussichtspunkte in dieser Gegend, den ich je gesehen habe und so wähle ich diesen Ort für mein Picknick aus. Frisch gestärkt und satt gesehen fahre ich den Single Trail durch den Wald hinunter, wo ich nach kurzer Zeit wieder auf einem Weg weiterfahren kann, immer im Wald bis ich dann nach ca. 2km auf eine geteerte Strasse komme. Eine weitere fantastische Sicht Richtung Oberalp Pass tut sich auf. Natürlich schiesse ich ganz viel Fotos und fahre an bewohnten Maiensäs vorbei bis sich kurz vor Schlans das ganze Tal Richtung Oberalp auftut, rechts flankiert von der Kirche und Überresten einer markanten Burg. Dieses Foto darf nicht fehlen und dann erkundige ich mit dem Bike dieses malerische Surselva Dorf, fahre dann zur Kirche hoch. Ein Besuch in der Kirche lohnt sich unbedingt und die Ruine kann man nicht besteigen, auf jeden Fall habe ich keinen Eingang gefunden. Also setze ich mich davor auf eine Bank und geniesse nochmals die Aussicht. Nun fahre ich auf der Hauptstrasse zurück nach Brigels wo ich das Velo verlade und fahre im Wissen, einer der schönsten Bike Touren gemacht zu haben mit dem Auto zurück nach Misanenga. Mein Handy hat vor dem Ende der Tour den Geist aufgegeben und der letzte Abschnitt auf der Hauptstrasse hinauf nach Brigels fehlt auf dem Foto.

Gefahrene Kilometer: 28
Fotos

Da man ja auf Grund der Corona Krise kein Bier in einem Restaurant trinken kann, genehmige ich mir ein Bier oder waren es zwei… im Chalet und lege mich etwas hin. Dann Abendessen kochen und geniessen und dann früh ins Bett, denn ich habe morgen was vor…

Donnerstag, 23. April 2020
Misanenga – Caumasee – Rheinschlucht – Cuolm Sura – Misanenga, 47km

Da das Wetter heute ähnlich wie gestern angesagt ist, stelle ich den Wecker, den ich will – wen wunderts – heute nochmals eine Tour mit dem Bike machen. Ich werde aber vor dem Wecker von der Sonne geweckt und kann es kaum glauben, es gibt keine Wolke am Himmel und es ist windstill, sieht nach schönstem Tag der Woche aus. Also raus aus dem Bett und frühstücken, dann Picknick packen und ab auf den Sattel. Es geht zuerst nach Surcuolm und ich suchen heute einen anderen Weg nach Ilanz hinunter, ich finde diesen durch den Wald, muss das Bike aber teilweise stossen. Ein schöner Waldweg führt mich nach Flond hinunter und auf der alten Strasse, fahre ich nach Ilanz, lasse die Altstadt hinter mir und fahre zum Rhein hinunter und direkt am Ufer entlang. Die Strecke kenn ich teilweise schon von unserer Biketour durch das Versam im 2018. Kurz vor Schluein überquere ich den Rhein und fahre nach Sagogn, das ich vom Golfen kenne. Dort mache ich eine erste Pause und geniesse die Aussicht auf unsere Seite zur Bündner Rigi. Batterie ist praktisch noch voll, da der Weg bis hier hin praktisch nur abwärts ging. In Sagogn fahre ich auf einem Waldweg ziemlich steil bergauf Richtung Laax. Unterwegs bietet sich mir ein atemberaubender Ausblick in die Rheinschlucht und als ich in Laax ankomme gibt es an der Hauptstrasse eine kleine Kirche mit noch besserer Aussicht. Beides lässt man achtlos auf der Seite, wenn man da mit dem Auto durch fährt. Auf dieser Strasse fahre ich dann durch Laax um kurz nach dem Dorf rechts in den Wald einzubiegen und erreichen mein Tagesziel Caumasee nach einer kurzen Fahrt durch den Wald. Der erste Blick auf den See mit seinem hellgrünen Wasser ist wirklich so schön wie auf den Fotos. Es ist zwar wegen Corona alles geschlossen, trotzdem hat es relativ viele Leute und ich stelle mir vor, wie überfüllt das in „normalen“ Zeiten sein muss. Ich freue mich, dass ich dieses Naturwunder ohne grosse Ablenkung geniessen kann. Ich umrunde den See und mache aus verschiedenen Standorten trotz Gitterabsperrungen ein paar wunderschöne Fotos des Sees. Ich sehe auf meiner App einen Weg durch den Wald hinunter zum Rhein. Also verlasse ich den Caumasee bergwärts und biege mit einem etwas lachen Gefühl auf einen Wanderweg ein, der den Weg nach Sagogn zeigt. Dieser entpuppt sich dann schnell als schmaler Single Trail in den Felsen und durch den Wald. Es wird mir noch mulmiger weil es doch ziemlich steil hinunter in die Rheinschlucht geht. Also stosse ich das Bike an den meisten Orten im Wissen, das ich bald wieder auf einen Weg komme. Nach ca 2km auf diesem doch wunderschönen Single Trail bin ich aber froh, dass ich den Weg nach Sagogn erreiche und sehe eine Bank, die atemberaubende Aussicht in die Rheinschlucht und auf die Berge bietet. Eigentlich wollte ich am Caumasee picknicken, weiss jetzt aber was mich davon abgehalten hat. Dieser Ort ist obwohl ungesichert und steil abfallend in die Rheinschlucht der perfekte Ort. Also esse ich meinen Proviant und geniesse die Aussicht. Eine in der Rheinschucht vorbeifahrende Eisenbahn sieht von da oben wie eine Modeleisenbahn aus. Dabei entdecke ich einen weiteren Ort, den wir bei unserer Tour durch das Versan im 2018 ebenfalls teilweise im Wald mit unseren Bikes stossend passiert haben. Jetzt geht es lange bergab, bis ich schliesslich am Rhein unten angelangt bin und durch imposante Schluchten, dieses Mal aber auf einem Weg wieder hinauf nach Sagogn fahre. Ich habe immer noch ca. 50% Akku und so entscheide ich mich spontan für einen anderen Rückweg. Ich fahre auf der anderen Seite als am Morgen dem Rhein entlang bis ich wieder in Ilanz ankomme. Jetzt geht es nicht der alten Strasse nach Flond nach Hause sondern ich fahre auf der Hauptstrasse Richtung Vella und Biege dann rechts nach Luven ab. Ein herziges Dörfchen, das ich noch nicht kenne, direkt am Hang mit traumhafter Aussicht nach Ilanz. Weit oben sehe ich die Bündner Rigi und mein Ziel ist Cuolm Sura. Diese Seite kennen wir vom Skifahren und es geht steil bergauf und es ist weiter als ich gedacht hatte. Die Akkuleistung nimmt rapide ab und so fahre ich alles im Auto Mode um Strom zu sparen, was wirklich sehr anstrengend ist. Bald meldet sich dann auch der Akku mit dem Reservestatus und ich denke: Nicht schon wieder!! Verwerfe diesen Gedanken aber gleich wieder und bleibe zuversichtlich, das es reicht. Ich kenne den Weg jetzt genau, dachte ich, denn es ging doch steiler und länger hinauf, als ich in Erinnerung hatte. Mit der letzten Energie von mir und dem Bike erreiche ich den höchsten Punkt. Das nennt man mal Planung! Ich verschnaufe kurz im Wissen, das es jetzt nur noch talwärts zum Chalet hinunter nach Misanenga geht. Ich lasse das Restaurant Cuolm Sura hinter mir, da natürlich geschlossen und geniesse die Abfahrt hinunter nach Misanenga wo ich sicher ankomme. Ich und die Batterie , das Handy und die Uhr sind leer und so geniesse ich das Zielbier vor dem Chalet glücklich und stolz auf meine Leistung und erschöpft. Heute mache ich nicht mehr viel. Ich koche ein feines Abendessen, mache ein Feuer im Cheminée und schlafe vor dem Fernseher ein.

Gefahrene Kilometer: 48
Fotos

Freitag, 23. April 2020
Misanenga

Heute erwarte ich den Kaminfeger um 09:00 und stehe deshalb früh auf, frühstücke wieder auf der Terrasse und spüre die körperliche Anstrengung von gestern. Somit ist sicher: Heute keine Biketour. Die Blasen an der linken Hand sind etwas abgeklungen und so entscheide ich mich heute am Gänterli weiter zu schleifen. Der Kaminfeger kommt dann um 10:00 und macht alles sauber um und im Cheminée. Wir halten aus aktuellem Anlass Distanz und da die Sonne schon ziemlich vom Himmel brennt, verziehe ich mich in die Garage wo ich recht intensiv und lange von Hand die alte Farbe vom Gänterli entferne. Nach ca. 2 Stunden spüre ich nebst den Beinen vom Biken auch die Anstrengung in den Armen. Ich mache mir etwas zum Mittagessen und Chille auf der Terrasse. Doch das Wetter ändert sich und es ziehen Wolken und Wind auf, aber egal, morgen Samstag reise ich eh nach Hause. Also mache ich mich nochmals ans Gänterli heran um nach weiteren 2 Stunden stolz auf das Geschaffene zurück zu blicken. Meine Arme machen nicht mehr mit und so schreibe ich noch etwas an diesem Reise-Tagebuch, mache mir dann Abendessen und gehe früh schlafen.

Samstag, 24. April 2020
Misanenga – Gebertingen

Das Wetter ist heute zum ersten Mal nicht sonnig und warm, das scheint ein Wink von oben zu sein um mir mitzuteilen, das die Ferien nun zu Ende sind. Schon? Die Woche ging so schnell vorbei und ich schaue auf eine wunderbare Alternativwoche zu Bad Griesbach zurück. Ich bin stolz was ich alles mit dem Bike erkundet und das ich alles was ich mir in diesen Ferien vorgenommen auch umgesetzt habe. Ich bin super erholt und fahre heute tiefentspannt und glücklich nach Hause – nein nicht mit dem Bike sondern natürlich mit dem Auto. Aber erst noch etwas am Gänterli arbeiten, dann Chalet reinigen, alles packen und Velo aufladen nicht vergessen. Und Bad Griesbach Du hast Konkurrenz bekommen, aber wir kommen trotzdem nächstes Jahr wieder zum Golfen. Bis dann sollte der Corona Spuck vorbei sein.